Mut steht am Anfang jedes Handelns, Glück am Ende

Einen beruflichen Neustart zu wagen – das erfordert bekanntlich Mut, Entschlossenheit und Durchhaltevermögen. Insbesondere in Zeiten von Corona, in denen die Welt ins Wanken geraten ist und nichts mehr so zu sein scheint, wie es einmal war. Drei Frauen und ein Mann haben in den letzten zwölf Monaten Mut zur Veränderung bewiesen und sich bewusst für einen beruflichen Neuanfang bei der Stiftung LEBENSRÄUME entschieden.

Genügend Zeit für einen neuen Plan
Eine dieser Frauen ist Mirela. Die 33-Jährige arbeitete viele Jahre lang als Office Managerin bei einem großen Wirtschaftsunternehmen an der Börse. Die Pandemie nutzte sie als Chance, um ihre berufliche Situation zu überdenken. „Der erste Lockdown ist sicherlich mit verantwortlich dafür, dass ich mich neu orientieren wollte. Ich hatte genügend Zeit, um mir einen neuen Plan zurechtzulegen.“, resümiert sie. Seit genau einem Jahr arbeitet Mirela nun schon als Verwaltungsassistentin bei LEBENSRÄUME. Ihr gefallen die Arbeitszeiten, die sehr viel besser mit der Familie vereinbar sind und dass sie in ihrem neuen Job Prozesse und Veränderungen mitgestalten kann. Und vor allem, „dass man aus sozialer Sicht so viel zurück bekommt!“, so die 33-Jährige. Unterstützung von Seiten der Familie hat sie von Anfang an bekommen. Mirela: „Alle waren froh, dass ich einen Job gefunden habe, der mich glücklich macht.“

An sieben Tagen die Woche im Dienst
Auch die gelernte Gesundheits- und Krankenpflegerin Nina hat in Zeiten der Pandemie einen Neuanfang gewagt. Seit Anfang des Jahres arbeitet die 30-Jährige als kompensatorische Assistenz bei der Stiftung LEBENSRÄUME. Konkret bedeutet das: Sich von morgens bis abends um die Grundbedürfnisse und Grundversorgung der Klient*innen in der besonderen Wohnform zu kümmern – diese zu motivieren, zu fördern und fordern, um deren Selbständigkeit zu erhalten. „Die kompensatorischen Assistenzkräfte sind sieben Tage die Woche im Dienst, gearbeitet wird jeweils in zwei Schichten.

Positive Reaktionen auf Paulchen
Die Tätigkeit reicht vom gemeinsamen Frühstück und der Medikamentenausgabe am Morgen über Hilfestellung im Haushalt bis hin zur Begleitung bei Einkäufen und Arztterminen.“, erläutert Annabel Scharge, Ressortleiterin WOHNEN bei LEBENSRÄUME. Anders als bei ihrer vorherigen Tätigkeit in einer Klinik kann Nina in ihrem neuen Job ihren Hund Paulchen mit zur Arbeit bringen und diesen sogar in den Alltag integrieren, beispielsweise bei gemeinsamen Spaziergängen mit den Klient*innen. „Es ist schön, zu sehen, wie positiv Klient*innen wie Kolleg*innen auf Paulchen reagieren“, schwärmt die 30-Jährige. Und genau dieser enge Kontakt zu den Klient*innen macht die Tätigkeit bei LEBENSRÄUME für Nina so besonders. 

Sie alle haben sich für einen beruflichen Neustart bei LEBENSRÄUME entschieden. Ein Schritt, der Mut, Entschlossenheit und Durchhaltevermögen erfordert, insbesondere in Zeiten von Corona.     

Der Kontakt zu den Menschen macht glücklich

Auch Alexandra hat sich aus eben diesem Grund für eine Stelle als kompensatorische Assistenzkraft bei der Stiftung beworben. „Bei meiner alten Tätigkeit als Kauffrau für Büromanagement hat mir vor allem der Kontakt zu den Menschen gefehlt!“, berichtet die 26-Jährige. Bei LEBENSRÄUME zu arbeiten empfindet sie als Chance, sich beruflich weiter zu entwickeln und gleichzeitig neue spannende Herausforderungen anzunehmen. Alexandras Lebensmotto: „Hindernisse und Schwierigkeiten sind Stufen, auf denen wir in die Höhe steigen.“

Entscheidung für eine Ausbildung zum Pfleger oder Erzieher
Der gelernte Altenpfleger und freischaffende Musiker Tunc ist in der Pandemie als Quereinsteiger bei LEBENSRÄUME gelandet, nachdem seine Auftritte alle abgesagt worden sind. Vier Monate lang hat der 42-Jährige übergangsweise die Kollegen bei der Betreuung der Klient*innen unterstützt, mit diesen im Garten gearbeitet, eine Musikgruppe auf die Beine gestellt, sich um die Essensausgabe gekümmert. „Der Austausch und die Möglichkeit, mit Menschen mit besonderen Bedürfnissen verschiedene Projekte zu realisieren, den Tag zu gestalten oder einfach nur zuzuhören und nicht als ‚der vom Fach‘ zu gelten – das hat mich besonders inspiriert“, berichtet Tunc. Die Arbeit hat ihm sogar so viel Freude bereitet, dass er nun eine Ausbildung zum Pfleger oder Erzieher machen will, um dann wieder zu LEBENSRÄUME zurückkehren zu können. „Man muss sich jeden Tag selbst entscheiden, ob dieser gut oder schlecht ist … das gelingt nicht immer, aber immer öfter!“, so das Motto des 42-Jährigen. Von seiner Entscheidung für eine berufliche Neuorientierung verspricht Tunc sich viele gute Tage.

Die Inhalte entstammen dem Artikel "Mut steht am Anfang jeden Handels, Glück am Ende", erschienen in Mut&Liebe, Ausgabe 40, September/Oktober/November 2021