Durch die Tagesstätte komme ich von zuhause raus

Ursula K., 45 Jahre, kommt seit April 2013 für zwei Tage in der Woche in die Langener Tagesstätte. Die Arbeit in der „Werkstatt“ ist ihr das Liebste, das macht Laune und lenkt sie ab. Mit „den Leuten“ findet sie es angenehm, auch findet sie es gut, dass sie sich ein „paar Euro“ dazuverdienen kann.  Ihr gefällt das offene Umfeld und sie freut sich, dass sie wieder „mit Leuten schwätzen“ kann. Seit zwei Jahren hat sie einen Laptop und ist in Facebook.

„Das offene Umfeld gefällt mir. Ich kann wieder mit Leuten  schwätzen, was mir vorher schwer fiel“, sagt Ursula K.

Ursula K. kommt aus schwierigen sozialen Verhältnissen und ist als Kind mit ihrer Mutter mehrmals umgezogen. Sie verfügt über keine Berufsausbildung und arbeitete im Kreis Marburg mehrere Jahre als Gerätereinigerin bei einer Recyclingfirma. Die Arbeit bereitete ihr Spaß. 2010 zog sie „der Liebe wegen“ nach Langen, verlor sich in der gemeinsamen „Messie-Wohnung“. Sie war die letzten Jahre mehrmals in der psychiatrischen Klinik und leidet unter Angstzuständen und Panikattacken.

Heute lebt Ursula K. mit ihrem ehemaligen Lebensgefährten in einer Wohngemeinschaft. Sie hat mit viel Energie Ordnung in das Chaos gebracht und steht wieder auf eigenen Beinen. Vor zwei Jahren lag sie nur noch im Bett und konnte das Haus nicht verlassen. 

Ursula K. hat Freude an ihren Balkonblumen und möchte sich gerne einen Hund anschaffen. „Irgendwas mit Collie.“  Spaß machen würde es ihr, im Security-Bereich als Werkschutzkraft zu arbeiten und nachts ihre Runden drehen zu können.