Ich komme jeden Tag gut gelaunt nach Hause

Nadine L., 46 Jahre, kam im März 2011 direkt von der Klinik zu ESSWERK. Drei Jahre arbeitete sie im Schulkiosk in der Fröbelschule in Neu-Isenburg, seit Juni 2014 hat sie im Sport- und Familienbad Heusenstamm einen „Bombenjob“. Sie arbeitet täglich in der Cafeteria. „Ich bin voll glücklich, es ist voll schön da“. Nadine L. radelt täglich zu ihrem Arbeitsplatz, hat eine feste Tagesstruktur und freut sich, wieder „gebraucht“ zu werden. Sie ist stolz auf ihre beiden Katzen.

„Der geschützte Rahmen ist toll. Wenn ich mal ausfalle, muss ich keine Angst haben, gleich den Job zu verlieren“, sagt Nadine L.

Nadine L. machte das Wirtschaftsabitur, ist gelernte Bürokauffrau und war als Abteilungsleiterin in einer Berufsbekleidungsfirma für das Leasinggeschäft zuständig. Vor Ihrer Erkrankung im Jahr 2007 war sie zehn Jahre mit ihrer Badsanierungsfirma selbstständig. „Ein Enzymdefekt trieb meine Dopamin-Produktion in die Höhe, führte zur Reizüberflutung“.  Sie wurde mehrmals in psychosomatischen und psychiatrischen Kliniken behandelt. Es dauerte lange, bis die Medikamente und die Dosierung passten. 

Heute hat Nadine L. einen festen Freund und lebt in einer eigenen 2-Zimmer-Wohnung. Sie hat guten Kontakt zu ihren beiden Kindern und ihrem Exmann. Ihr 17-Jähriger Sohn lebt an den Wochenenden bei ihr in „temporärer Wohngemeinschaft“.

Nadine L. ist ein „ideenreicher Mensch“ und konnte ihre Berufspläne verwirklichen. Der Umgang mit gesunden Menschen und Schulkindern hat ihr „richtig Auftrieb“ gegeben. Sie wünscht sich eine Geschirrspülmaschine. „Wo ein Wille ist, ist ein Weg“, so ihr Lebensmotto.