71 Schwerbehinderte vermittelt

Am 1. August 2015 startete ALL INKLUSIV, ein trägerübergreifendes Projekt, das die Beschäftigungssituation von arbeitslosen schwerbehinderten Menschen in der Region Offenbach verbessern soll.

ALL INKLUSIV ist auf 3 Jahre angelegt – es wird im Rahmen des „Programms der Bundesregierung zur intensivierten Eingliederung und Beratung von schwerbehinderten Menschen“ aus Mitteln des Ausgleichsfonds gefördert. Projektpartner sind die Jobcenter in Stadt und Kreis Offenbach, Pro Arbeit und MainArbeit, die Agentur für Arbeit Offenbach sowie die LEBENSRÄUME Rehabilitationsgesellschaft, die das Projekt in der Praxis umsetzt.

Zeit für eine Zwischenbilanz. Für den Projektzeitraum haben sich die Partner folgende Zielgrößen gesetzt: 200 Schwerbehinderte sollen beraten, 100 offene Stellen akquiriert und ebenso viele schwerbehinderte Arbeitnehmer in ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis vermittelt werden. 500 Arbeitgeber sollen informiert und 100 vor Ort in den Betrieben beraten werden. Mit den vorliegenden Ergebnissen wurden zur Halbzeit die Ziele und Erwartungen übertroffen.

Insgesamt wurden 243 Arbeitgeber über die Beschäftigung von schwerbehinderten Menschen informiert, davon 67 vor Ort in den Betrieben und Unternehmen beraten. Die Aufklärungsarbeit bei den Arbeitgebern und die intensive Beratungsarbeit mit den schwerbehinderten Menschen haben Früchte getragen – bereits 71 Personen konnten ein neues Arbeitsverhältnis aufnehmen. Hierbei kristallisierte sich schnell heraus, dass eine Vermittlung in Arbeit nicht vom Grad oder der Art der Schwerbehinderung abhängig ist. Die Vermittelten haben unterschiedliche Behinderungen: von Einschränkungen des Bewegungsapparates über Sinnesbehinderungen bis zu psychischen Behinderungen.

Ganz im Sinne des Inklusionsgedankens wurden Menschen aufgrund ihrer Fähigkeiten eingestellt und nicht wegen ihren Einschränkungen abgelehnt. Die Erfahrung zeigt, dass Arbeitgeber unterschiedlicher Branchen in Stadt und Kreis Offenbach sowie in Frankfurt am Main dazu bereit sind, motivierte Bewerber kennenzulernen und einzustellen. Das Leistungsangebot „aus einer Hand“ wird von den Betrieben sehr dankbar angenommen. „Die Firmen wissen es zu schätzen, dass wir ihnen die Bewerber vermitteln, die auf den Arbeitsplatz und zum Betrieb passen und wir mit ALL INKLUSIV den administrativen Aufwand bei der Einstellung von Menschen mit Schwerbehinderung erledigen und damit für sie die Arbeit deutlich vereinfachen“, berichtet Alice Duda, Projektmitarbeiterin des dreiköpfigen LEBENSRÄUME-Teams.

Die Vielfalt an Informationen zu Fördermöglichkeiten eines Beschäftigungsverhältnisses sowie den Besonderheiten bei der Einstellung eines schwerbehinderten Menschen ist auf den ersten Blick undurchsichtig. Die Hürden scheinen groß. Viele Arbeitgeber sind mit der Thematik nicht vertraut. Derzeit muss noch aktiv auf sie zugegangen werden, um einige Fragezeichen zu beseitigen. Das ist bei den Arbeitnehmern nicht so. Sie melden sich überwiegend über unterschiedliche Zugangswege direkt beim Projekt und müssen nicht nur über die Projektpartner „zugewiesen“ werden – sie sind motiviert und wollen arbeiten. Ausgelegte Flyer und die Plakatwerbung hat sie auf das Programm aufmerksam werden lassen. Auch beim monatlichen Kooperationspartnertreffen und dem Treffen der Netzwerkpartner wird die Werbetrommel gerührt.

Mehr Aktuelles erfahren Sie unter www.allinklusiv-jobs.de