Grillabend in der Grazer Straße

Das Nachbarschaftshaus in Offenbach-Bieber feierte im vergangenen Winter sein „Fünfjähriges“. Der Anlass wurde damals mit einem Jubiläumsstammtisch begangen, bei dem die Stiftung Lebensräume als Vermieter die Bewohner und ihre Betreuer zum Getränk einlud. Bei dieser Gelegenheit kam der Wunsch auf, im Sommer mal einen Grillabend im Garten der Grazer Straße zu organisieren. Die Verwaltungsleiterin, Gabriele Blechschmidt, versprach, zusammen mit dem Concierge, Ralf Sauerwein, für die Realisierung zu sorgen und das Grillfleisch zu spendieren. Manch einer mag gedacht haben: Ob das wohl wirklich passiert?

Jetzt wurde die Idee Realität: Anfang August traf man sich am frühen Abend unter dem großen Walnussbaum. Der Concierge hatte Tische und Stühle für alle aufgestellt, einen Schwenkgrill und eine Bierzeltgarnitur hatte Herr F. von ESSwerk ausgeliehen, wo er als Fahrer beschäftigt ist. Grillfleisch und Salate wurden von der Geschäftsstelle besorgt, der Concierge und seine Frau steuerten Bohnensalat und Kirschkuchen bei (sehr lecker!). Die Gäste brauchten nur Getränke mitzubringen.

Schließlich waren neben den meisten Bewohnern des Hauses auch zwei Betreuer sowie der Vorsitzende der Stiftung, Klaus-D. Liedke, und die Verwaltungsleiterin im Garten versammelt. Wie beim Grillen üblich, qualmte die Kohle anfangs, bis sie dann genug Glut entwickelte. Herr F. ließ sich die Grillzange nicht mehr aus der Hand nehmen und sorgte für Nachschub an verschieden eingelegten Steaks, Würstchen und Spießen. Alle aßen mit großem Genuss und freuten sich über den schönen Sommerabend.

Die Idee des gemeinschaftlichen Lebens mit Rückzugsmöglichkeiten in die eigene Wohnung leitete die Konzeption des Nachbarschaftshauses. Der Grillabend hat gezeigt: Zur Umsetzung dieser Konzeption müssen immer mal wieder Impulse für Begegnungen geschaffen werden. Manche Bewohner haben ihre Kontakte im Haus eigenständig aufgebaut und pflegen sie regelmäßig. Andere müssen gelegentlich ermuntert werden, sich der Gemeinschaft anzuschließen. Und wieder andere beobachten das Geschehen vorsichtig aus der Ferne. Sie sollen aber wissen, dass auch sie dazugehören. Und mancher findet nach längerer Anlaufzeit dann doch den Weg in die Gruppe.

Text und Fotos: Gabriele Blechschmidt, Kontaktformular