Lebensfreude in neuen Räumen

Ein Gespräch mit Daniela Braun 

Seit 1994 hatte die Seligenstädter Tagesstätte Am Bahndamm 2 ihr Zuhause. 12 Jahre nach der Eröffnung zog sie im Juli 2016 mit erweitertem Angebot als „Psychosoziales Zentrum“ in moderne Räume in den Trieler Ring 90 – direkt am Stadteingang vor den Toren der historischen Einhard-Siedlung. Das Quartier im gewachsenen Neubaugebiet Silzenfeld mit 20 Hektar Fläche zeigt sich von der grünen Seite mit viel Raum zum Verweilen. Auch Lebensräume hat sich von 120 auf 330 m² mit zusätzlich nutzbarem Außengelände und großem Gartenhaus vergrößert. Ideal ist auch die Infrastruktur: Die Bushaltestelle ist am Haus, tegut, Sparkasse, Frisör und Bürgerbüro sind einen Steinwurf entfernt. Und wer die Bewegung dem Bus vorzieht, erreicht in 15 Minuten vom Konventgarten am Freihofplatz das Psychosoziale Zentrum.

 

Mit 8 Tagesstättenplätzen und drei Mitarbeitern startete Lebensräume in Seligenstadt – mit der Mainfähre erreicht man in wenigen Minuten Bayern. „Wir hatten nur einen Raum mit Küche. Einzelgespräche zu führen war schwierig, einen fußläufigen Büroraum haben wir Jahre später hinzugemietet“, erzählt Daniele Braun. Die Dipl.-Pädagogin ist von Anfang an dabei und für den Standort Seligenstadt verantwortlich. In ihrer Zeit hat sich eine Menge verändert, von einer Tagesstätte kann nicht mehr die Rede sein. „Wir haben heute die Psychosoziale Beratungsstelle PSKB im Haus,  18 Plätze im Betreuten Wohnen, ebenso viele teilstationäre Plätze für Tagesbesucher, zusätzliche ambulante Plätze. Die Mitarbeiterzahl hat sich von drei auf sechs verdoppelt.“

Die neuen Räume können sich sehen lassen, der frühere REWE Markt lässt sich nur im Entferntesten erahnen. Die Fenster reichen bis zum Boden, alles ist hell und farbenfroh, frische Wiesenblumen stehen auf den Tischen, der ebenerdige Eingangsbereich bietet direkten Zugang zu Tagesraum und Küche mit Kochinsel. Man fühlt sich als Besucher in den Räumen sofort wohl. Um die Ecke steht ein Sofa, eine Besucherin hat sich gemütlich eingekuschelt, beobachtet aus der Ferne die sechsköpfige Spielerunde. Vor dem Haus werden Tische und Sitzmöbel ins Gartenhaus geräumt. „Wir beziehen die Besucher fest in das Tagesgeschehen ein, geben ihnen Verantwortung. Die Spaziergangs-Gruppe ist  für die Tischblumen verantwortlich, Männer holen mit dem Bollerwagen Getränke vom Supermarkt, die tägliche Kochgruppe kauft bei tegut ein“, erzählt die Pädagogin zum Arbeitsansatz.

Neben Küche mit Kochinsel und Tagesraum zum Essen, Aufhalten und Spielen, steht ein freundlicher Beratungsraum, ein Gruppenraum für Gymnastik, eine Zeitungsgruppe, Progressive Musekelentspannung und kognitives Training zur Verfügung. Und im hinteren Bereich kann in der modernen Werkstatt gearbeitet oder kreativ gestaltet werden. Damit es niemandem zu laut wird, sind die Decken schallgedämmt.

„Wir können hier eine moderne Betreuungsarbeit anbieten, haben wunderschöne Räume für unsere vielen Ideen und Angebote. Die Besucher können ebenerdig den Außenbereich vor dem Haus nutzen und in der Küche mit Kochinsel und modernem Dampfgarer kommunikativ arbeiten. Alle genießen das neue Gebäude“, freut sich die Leiterin des Zentrums.
Selbst die fehlenden Bilder an den Wänden oder die provisorische Küchenplatte an der Kochinsel beeinträchtigt das Wohlgefühl nicht. Das Haus hat etwas Kommunikatives, Lebendiges, Einladendes. Es ist ein Ort, an dem man sich gerne aufhält.

Daniela Braun strebt eine stärkere Vernetzung mit der Nachbarschaft im Stadtteil Silzenfeld an, möchte die Besucher mehr in den „Sozialraum“ einbeziehen, für die Außenwelt interessieren, „inkludieren“ sozusagen. „Triel bei Paris die Partnerstadt von Seligenstadt“, sagt abschließend die Frankreichliebhaberin.
Das Psychosoziale Zentrum Seligenstadt ist von Montag bis Freitag von 9:00 bis 15:00 Uhr geöffnet. Kommen Sie vorbei, fühlen Sie sich eingeladen.

Kontakt: Daniela Braun, 06182 772 69-60, Kontaktformular